Die Schule benötigt ein Bibliotheks-Programm, die IT-Branche sucht Fachkräfte. Ein Digital-Projekt bringt beide zusammen.

10.09.2020 | Freie Presse 
Auerbach. Am Ende hat es länger gedauert, doch für das Resultat gab es jede Menge Lob: Auf den Tag genau vier Jahre nach dem Start einer Software-Arbeitsgemeinschaft hat ein Trio am Goethe-Gymnasium Auerbach das Computerprogramm für die Schulbibliothek präsentiert.


Programmiert nach den Wünschen der Schule hatten in den zurückliegenden Monaten vor allem Laurenz Riedel, Robert Jehring und Justin Brückner. Die Absolventen des Gymnasiums bzw. Schüler des Rodewischer Informatik-Gymnasiums waren der harte Kern der vor vier Jahren in Grünbach gestarteten AG, die das Projekt in Angriff genommen hatte. Angeleitet von Joshua Gemlich, damals noch bei der Grünbacher IT-Firma MG Software.

 

Deren inzwischen verstorbener Inhaber Thomas Groth gehörte mit Dietmar Schneider vom Goethe-Gymnasium und dem Verein Südwestsachsen Digital zu den Initiatoren des Projektes. Groths Ziele: die Schüler fürs Programmieren zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie in der Branche gearbeitet wird. Und natürlich Nachwuchs für IT-Firmen zu rekrutieren - für Betriebe abseits der Metropolen oft ein Problem.

 

Nach Aufösung von MG Software wechselte Gehmlich zu Baywa IT in Auerbach. Der Agrardienstleister führte auch die Arbeitsgemeinschaft weiter. "Dass nicht alle Interessenten am Ball blieben, war zu erwarten. Aber was die Jungs hier vorlegen, kann sich sehen lassen", lobt AG-Leiter Gehmlich. Sein Chef Sebastian Hendrich stimmt zu. Zusammen mit den jungen Programmierern macht er sich Gedanken, wie die Software an anderen Schulen bereitgestellt werden kann und wie das Programm gepflegt wird. "Und mit der Schule möchten wir eine neue AG starten. Unter Coronabedingungen besteht da aber noch viel Abstimmungsbedarf", so der Auerbacher Standortleiter von Baywa IT.

 

Neben der Pandemie, die im zurückliegenden Schulhalbjahr die Arbeit der AG bremste, waren es vor allem die schulischen Anforderungen für die Nachwuchs-Programmierer, die dafür sorgten, dass sich die Software-Entwicklung nach der Präsentation von Zwischenergebnissen 2017 hinzog. "Aber zuletzt hatten ich und die anderen Zeit, das Projekt zu Ende zu bringen", berichtet Laurenz Riedel, der dieses Jahr sein Abitur abgelegt hat. Mit 1,0. "Ein kleines Team hat weniger Abstimmungsbedarf. Jeder wusste, worum er sich kümmern muss. Wegen Corona haben wir online zusammengearbeitet. Treffen waren nicht mehr möglich, aber auch nicht erforderlich", beschreibt der 18-Jährige seinen Lernprozess.

 

Ähnlich sieht es Justin Brückner. Der 18-Jährige ist vor zwei Jahren vom Goethe-Gymnasium ans Informatik-Gymnasium Rodewisch gewechselt. Wie sein Mitstreiter geht seine Berufswahl in Richtung IT. Laurenz jobbt bereits für eine Oelsnitzer IT-Firma, die ab Herbst sein Praxispartner beim Studium an der Berufsakademie in Glauchau ist. Dort studiert bereits der Dritte der Programmierer, Robert Jehring (19) - natürlich Informatik.

 

Damit hat die AG das Ziel der Berufsorientierung wohl erfüllt. Was die neue Software für die Schul-Bibliothek taugt, wird sich spätestens im nächsten Schuljahr zeigen. Bis dahin will sich Ines Beyerlein, die als Lehrerin die Bücherei betreut, eingearbeitet haben. Und den Entwicklern gegebenenfalls Nachbesserungswünsche ins Pflichtenheft schreiben.
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