Ein neues Netzwerk will die Digitalisierung in Südwestsachsen vorantreiben. Doch vielen kleinen und mittleren Firmen fehlt dazu noch eine wesentliche Voraussetzung.

28.06.2018 | Freie Presse | Ramona Nagel

Wilkau-Haßlau. Auch solchen erfolgreichen Unternehmen wie Indikar fällt kaum etwas zu. Wie viele Firmen und Haushalte in ländlichen Regionen hatte auch der Spezialist für automobile Sonder- lösungen Probleme mit dem Internet. „Beim Kabel waren wir in dieser ländlichen Region abgehängt“, sagte Geschäftsführer Ronald Gerschewski.

 

Das Unternehmen wollte diesen Zustand nicht länger hinnehmen und setzte auf Kooperation. „Gemeinsam mit Partnern haben wir eine Lösung gefunden.“ Probleme und Neuerungen gemeinsam anzugehen, rät er auch den etwa 50 Gästen der regionalen Auftaktveranstaltung zum Netzwerk Südwestsachsen Digital (SWS Digital). Das zum Automobilzulieferer Welp mit Sitz in Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück in Niedersachsen) steckt bereits mittendrin in der Digitalisierung. Doch auch für die kleinen und mittleren Unternehmen werden diese Technologien künftig bedeutsam werden.

Dabei haben diese Firmen vor allem in den ländlichen Regionen einen großen Wettbewerbsnachteil: Genau wie einst bei Indikar, fehlt häufig schnelles Internet und damit eine Grundvoraussetzung für eine weitere Modernisierung. Ziel von SWS Digital ist es deshalb, gemeinsam Lösungen zu finden, die Firmen bei Digitalisierungsprojekten zu unterstützen und auch Ideen für die Gründung von Unternehmen zu geben. „Die Provider investieren dort, wo viele Kunden sind“, meinte der Indikar-Chef. Südwestsachsen soll so als moderne und kreative Wirtschaftsregion wachsen, Firmen und Arbeitskräfte halten und neue anziehen.

Die Idee für die SWS Digital hatte Rainer Gläß, Vorstandschef des vogtländischen IT-Dienstleisters GK Software und „Sachsens Unternehmer des Jahres 2018“ bereits vor zwei Jahren. Jetzt leitet er als Vorstandsvorsitzender den Verein. „Wir müssen es einfach machen und vorantreiben“, hatte er bei der Auftaktveranstaltung im vogtländischen Schöneck Anfang Mai die etwa 150Teilnehmer aufgefordert.

Dafür hat sich der Verein eine Menge vorgenommen. So sollen beim Projekt „Geschäftsmodell-Attacke“ IT-Experten die Geschäftsmodelle analysieren und Vorschläge für digitale Umgestaltung unterbreiten. Für den Einstieg in diese Prozesse soll es Pilotprojekte und für die notwendigen Investitionen Beratungen zu Fördermitteln geben. Auch der Nachwuchs wird einbezogen. So sollen Kinder und Jugendliche beim Software-Schüler-Campus für die digitalen Prozesse begeistert werden.

Die SWS Digital umfasst den Vogtland- und Erzgebirgskreis, den Landkreis Zwickau sowie die Region Chemnitz. Nach Auftaktveranstaltungen in Schöneck und Wilkau-Haßlau folgt im August eine weitere in Annaberg-Buchholz. Nach der relativ kurzen Zeit vereint das Netzwerk mehr als 20 Firmen. „Zum Jahresende sollen es mindestens 30 sein“, plant Geschäftsführer Christfried Nicolaus. Der Freistaat Sachsen fördert das Vorhaben in Höhe von 200.000 Euro. „Die Firmen müssen allerdings davon überzeugt sein, sonst wird es nichts“, sagte Stefan Brangs, Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium. 

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