Softwarefirmen und Schulen im Kreis wollen sich verbünden. Junge Talente und Förderer tüfteln gemeinsam an Produkten für die Welt von morgen.

28.07.2018 | Freie Presse | Gunter Hiehus

Plauen. Lea-Sophie Müller präsentiert den kleinen Kerl mit Stolz in der Stimme. „Das ist Dobby“, sagt die Schülerin am GymnasiumMarkneukirchen und hält den aus Legosteinen geformten Roboter in die Höhe. Mit seinen Sensoren sieht der Apparat tatsächlich ein klein wenig so aus wie der Hauself aus der Fantasy-Reihe um Zauberschüler Harry Potter. Der Vergleich passt noch in anderer Hinsicht: Der dienstbare Lego-Geselle, mit dem die Schülerin im Mai beim

Bundesfinale des Siemens Robo-Cup Junior einen elften Platz schaffte, soll der vogtländischen Computerindustrie zur Hand gehen. Natürlich nur indirekt, in Person seiner Schöpferin. Die Firma GK Software aus Schöneck verbindet mit Lea-Sophie Müller und ihren Mitschülern aus der AG Roboter große Hoffnungen und hat sich deshalb dort mit eingeklinkt. „Wir lernen hier unseren potenziellen Nachwuchs kennen“, sagt Elisabeth Blüml, bei GK-Software unter anderem für junge Talente zuständig. Außerdem bekommen die Mädchen und Jungen mit, dass direkt ums Eck ein spannender Arbeitgeber existiert. Dies sei fast noch wichtiger. Blüml: „Viele junge Leute gehen davon aus, dass es hier sowieso keine interessanten Perspektiven gibt.“ 

Schüler sollen vogtländische Spitzentechnologie beflügeln

Tim-Linus Lederer (links), Felix Nauruschat und Lea-Sophie Müller entwickeln und programmieren am Gymnasium Markneukirchen Roboter. Diese sollen Verletzte in einem Labyrinth aufspüren. Foto: Christian Schubert

Auch Martin Hofmann von der Plauener Wirtschaftsförderung findet, dass das Vogtland um seine vielversprechenden Talente so früh wie möglich kämpfen muss. Um Leute wie Lea-Sophie Müller zum Beispiel. Oder um Anna Nauruschat, die in jedem Fall etwas mit Naturwissenschaften studieren will. Oder um die anderen Mitglieder der AG Roboter. „Wir haben hier keine Hochschule, also müssen die jungen Menschen zum Studieren zwangläufig woanders hin“, so Hofmann. „Die Frage ist: Wie bekommen wir sie danach wieder hierher zurück?“ Deshalb könne man junge Leute gar nicht früh genug in Kontakt mit spannenden vogtländischen Betrieben bringen. „Sie sollen merken: ,Hier gibt es sogar Weltmarktführer. Ich muss nicht weg, ich kann hierbleiben.'“ Deshalb blickt Hofmann mit Interesse auf die Kooperation zwischen dem Gymnasium Markneukirchen und GK-Software. Sein Wunsch: Schulen und Firmen aus Plauen und Umgebung sollen es genauso machen. Ihr eigenes Süppchen kocht die Stadt aber nicht. Stattdessen möchte Plauen beim Netzwerk Südwestsachsen Digital mitmachen, das Unternehmer aus der Region im Mai aus der Taufe gehoben haben – unter anderem, um genau diese Verflechtung von Firmen und Schulen zu schaffen. Im nächsten Schuljahr kooperieren Simba-n-3 aus Oelsnitz mit dem Julius-Mosen-Gymnasium. Das Auerbacher Gymnasium ist auch an Bord, und die Firma Startup innosaxess aus Adorf arbeitet an der Grundschule des Ortes. Zusammengeführt hat sie Elisabeth Blüml, die beim Netzwerk Südwestsachsen Digital mit an Bord ist.

Plauener Unternehmen und Schulen sollen möglichst bald folgen. Dies wünscht sich auch Lehrer Mirko Schiller, der am Gymnasium Markneukirchen die Roboter-AG aus der Taufe gehoben hat. „Ich fände es toll, wenn vogtländische Schulen mit ihren Robotern gegeneinander antreten können.“ Computerfirmen aus dem Vogtland würden allemal ihre Vertreter schicken – auf der Suche nach den pfiffigen Mitarbeitern der Zukunft. Und Dobby müsste für seine Wettkämpfe nicht mehr so weit fahren.

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