Die Softwarebranche hat sich in den vergangenen Jahren im Freistaat gut entwickelt. Damit der Wachstumskurs weitergehen kann, soll die Politik wach gerüttelt werden.

25.04.2019 | Freie Presse

Dresden/Chemnitz.In einem gemeinsamen Positionspapier fordern Sachsens Digitalverbände sowie 60 Unternehmen der Branche ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der digitalen Entwicklung im Freistaat. „Die digitale Transformation bietet große Chancen für die Wirtschaft in Sachsen“, sagte Dirk Röhrborn, Landessprecher des IT-Verbandes Bitkom am Donnerstag bei der Vorstellung des Memorandums. Für diese Transformation müsse allerdings das Potenzial der sächsischen Softwarebranche künftig voll ausgeschöpft werden. Vor allem beim Fachkräftenachwuchs sehen die Autoren des Papieres noch dringenden

Nachholbedarf. „Wir brauchen einen Reformpakt ‚Digitale Bildung‘. Die Ausbildung von IT-Fachkräften muss höchste Priorität haben“, sagte Frank Schönefeld vom Vorstand des Vereins Silicon Saxony. Nur so könnten auch in Zukunft nachhaltige Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in Sachsens Digitalwirtschaft entstehen.

Hintergrund des Vorstoßes ist nicht zuletzt die gute Entwicklung der Branche im Freistaat. So hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den sächsischen Softwareunternehmen auf rund 26.500 (2018) mehr als verdoppelt. Im Schnitt wuchs dir Branche jährlich um 7,7 Prozent. „Wenn wir künftig mit einem Wachstum von fünf Prozent rechnen, steigt die Zahl der Arbeitsplätze bis 2030 auf mehr als 50.000“, erklärte Wolfram Hardt, Professor an der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Chemnitz und Vorstand des IT-Bündnisses Chemnitz.

Er forderte deshalb eine Verdoppelung der Studienplätze im IT-Bereich und insbesondere auch im Fach Automotive Software-Engineering. „Es gibt eine hohe Nachfrage der Studierenden nach Informatikangeboten. Wir können gar nicht alle annehmen“, sagte Hardt. In der Anzahl der Studienplätze sieht er auch einen wichtigen Beitrag zur Ansiedlungspolitik. Firmen aus der IT-Branche kämen nach Sachsen, wenn der Nachwuchs hier zur Verfügung stehe. Der Chemnitzer Professor appellierte auch an die sächsischen Unternehmen, künftig verstärkt in die Attraktivität dualer Studiengänge und Berufsausbildungen zu investieren. „Wir brauchen einen nahtlosen Übergang vom Studium in die Wirtschaft“, meinte Hardt.

Zu den Forderungen des Positionspapiers, das vor der Landtagswahl auf die Herausforderungen der Branche aufmerksam machen soll, gehört auch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. „Ohne eine flächendeckende Breitband-Internetanbindung geraten sächsische Betriebe im Wettbewerb schon bald ins Hintertreffen“, warnte Schönefeld. Martin Kutschinski vom Verein Südwestsachsen Digital beklagte, dass es allein im Erzgebirge immer noch rund 500 Funklöcher gebe.

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