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Am 5. Mai 2021 startet der landesweite erste Branchendialog zum Thema Gesundheit und Digitalisierung für Unternehmen im Vogtland. Das kostenfreie Beratungsangebot der Regionalen Servicestelle wird vom Vogtlandkreis und der AOK Plus getragen und auch von SWS Digital unterstützt. „Obstkorb und Wasserspender reichen nicht aus. Notwendig ist eine systematische Erfassung von Gesundheitswirkungen auf die Mitarbeiter. Gesundheit am Arbeitsplatz beinhaltet den richtigen Bürostuhl und die richtige Unternehmensführung, Kultur und Unternehmenswerte“, sagt Andreas Matzke, Koordinator Regionale Servicestelle Betriebliche Gesundheit für den Vogtlandkreis.

 

Neben der Begleitung in Arbeitsgruppen und der Beratung, was Unternehmen konkret machen können, bietet die Servicestelle ein Portal von 60 regionalen Dienstleistern zum Gesundheitsmanagement, von Ergonomiefragen, Stressmanagement oder Möbel der Firma Walther Büroorganisation und Einrichtung aus Oelsnitz. Der Branchendialog ist offen für alle Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen, die Büroarbeitsarbeitsplätze, IT-Tätigkeiten im Büro oder am Computer haben.

 

Das Thema Gesundheit der Mitarbeiter und Digitalisierung wird immer wichtiger. Der Einsatz von Internet und Computer erhöht die Effizienz und Produktivität, aber auch die Arbeitsverdichtung. Dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) zufolge sehen 81 Prozent von befragten Arbeitnehmervertretern eine Zunahme der Arbeitsmenge. Genannt wurden höhere Leistungserwartungen, mehr Multitasking, komplexere und vielfältigere Aufgaben und gleichzeitig laufende Projekte durch digitale Arbeitsmethoden. Kommunikationsdruck, ständige Erreichbarkeit oder Messbarkeit durch Transparenz können für Mitarbeiter zur Belastung werden.

 

Gewichtszuwachs während zweiten Lockdowns

Das Homeoffice tut sein Übriges. Im Februar 2021 arbeiteten 41 Prozent der Arbeitnehmer überwiegend im Homeoffice. Fehlende Ergonomie in Büro zu Hause führen zu Fehlhaltung. Laut einer RKI-Studie haben allein im Zeitraum des zweiten Lockdowns 14 Prozent der Befragten 1 bis 2 kg Gewicht zugelegt. Der durchschnittliche Gewichtszuwachs lag zuvor in einem Jahr bei 250 Gramm. Bewegungsmangel im Homeoffice wird zur Herausforderung.

Betriebliche Gesundheit als Managementaufgabe
Die eigene Sichtbarkeit durch den ständigen Blick in den Spiegel bei digitalen Besprechungen führt zu einer höheren objektiven Selbstaufmerksamkeit und ist anstrengend. Wer sich nicht sieht, geht von einem idealen Selbstbild aus.

Nur wenige Unternehmen kennen die arbeitsschutzgesetzliche Pflicht, eine Gefährdungsbeurteilung auch für psychische Belastungen durchzuführen. Hierbei werden Arbeitsinhalte und -abläufe aber auch soziale Beziehungen oder neue Arbeitsformen in den Blick genommen. Mögliche Gefährdungen werden erhoben, beurteilt und Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und diese dokumentiert. Das können die Entwicklung von Unternehmenswerten oder einer Kommunikations- und Führungskultur sein. Gesundheit der Mitarbeiter ist vor allem eine Managementaufgabe. Führung hat mit 60 Prozent den größten Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten - Arbeitsorganisation, Stress oder Motivation sind damit auch zentrale Gesundheitsthemen. Im Bereich Digitalisierung und Erreichbarkeit könnte zum Beispiel eine betriebsinterne organisatorische Lösung sein, dass Mails des Vorgesetzten nicht sofort, sondern innerhalb eines Tages beantwortet werden müssen. Die Einführung neuer Prozesse sollte professionell unter Beteiligung der Mitarbeiter erfolgen. Beratung bietet hier SWS Digital an. Ebenso steht die Regionale Servicestelle Unternehmen zur Seite und unterstützt sie dabei weitere kostenfreie Beratungsleistungen bei ihrer Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft zu koordinieren.

 

Vorteile eines „gesunden Unternehmens“

Der Vorteil eines „gesunden Unternehmens“ ist ein besseres Unternehmen. Messbarer Nutzen sind weniger Fehlbelastung und Konflikte, höhere Termintreue, Produktqualität, Kundenzufriedenheit und Einhaltung von Fristen sowie insgesamt eine leistungsfähigere Belegschaft. Nicht zu vergessen, die Vorteile eines sinkenden Krankenstandes.

 

Servicestelle betriebliche Gesundheit in Plauen

Die Servicestelle betriebliche Gesundheit mit Sitz in Plauen gibt es in dieser Form nur im Vogtland und hat Vorbildcharakter für anderen Kreise und Länder. Der Vogtlandkreis ist Vorreiter für das Halten und Gewinnen von Fachkräften. Aufgrund der demographischen Entwicklung hat das Vogtland bundesweit einen der höchsten Altersdurchschnitte. Deswegen engagiert sich der Kreis seit Jahren intensiv für die Fachkräfteallianz, Rückkehrerinitiativen, die betriebliche Gesundheit (seit 2015) oder die IT-Lounge mit SWS Digital. Bislang wurden rund 300 Unternehmen informiert und beraten.

 

Branchendialog am 5. Mai: hier informieren

 

Über die Regionale Servicestelle
Die Servicestelle informiert, berät und vernetzt kostenfrei kleine und mittlere Unternehmen in Fragen rund um das Thema „Betriebliche Gesundheit“. Neben Informationsveranstaltung bietet sie Unternehmen seit 2016 kontinuierliche Begleitung in branchenspezifischen Arbeitsgruppen. Die anbieterneutrale Servicestelle dient dabei als Bindeglied zwischen dem Bedarf von Unternehmen und den in der Region bereits vorhanden, innovativen Dienstleistungen zur Förderung der Betrieblichen Gesundheit.

 

Kontakt:

Andreas Matzke
Koordinator
Regionale Servicestelle Betriebliche Gesundheit
Friedensstraße 32
08523 Plauen
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 03741 251 88 13
Mobil: 0172 651 96 58
https://servicekatalog.rsbg-vogtland.de/

 

 

Quellen: 

  • Bedeutung von Betrieblicher Gesundheit in wirtschaftlichen Krisenzeiten
    35 % der Befragten aus 1.192 Organisation gaben an, dass Betriebliche Gesundheit in Krisenzeiten wichtiger denn je ist.
    https://www.ifbg.eu/detail/whatsnext2020-ergebnisse-ii-bgm-in-krisenzeiten-wichtiger-denn-je/
  • Thema Arbeitsintensivierung – Arbeitsverdichtung
    Studie von Elke Ahlers, WSI, aus dem vergangenen Jahr zur Betriebsrätebefragung 2018
    Arbeitsintensivierung in den Betrieben Problemdeutungen und Handlungsfelder von Betriebsräten
    Hier die Zusammenfassung des ZDF: Bestandsaufnahme: Mehr Arbeit, mehr Leistung, mehr Überstunden (S.32)
    • 81 Prozent der befragten Arbeitnehmervertreter gaben an, dass die Arbeitsmenge zugenommen hat.
    • Jeweils drei Viertel geben höhere Leistungserwartungen und mehr Multitasking zu Protokoll.
    • Von komplexeren und vielfältigeren Aufgaben berichten 71 Prozent,
    • von mehr gleichzeitig zu bearbeitenden Projekten 65 Prozent und
    • von einer Zunahme der bezahlten Überstunden 62 Prozent.
  • Folgen: Gesundheitsprobleme, schlechtes Klima, sinkende Qualität (S.32)
  • 77 Prozent sehen einen Zusammenhang mit zunehmenden gesundheitlichen Schwierigkeiten,
  • 68 Prozent nehmen eine Verschlechterung des Betriebsklimas wahr,
  • 47 Prozent gehen davon aus, dass die Qualität der Arbeitsergebnisse beeinträchtigt wird
    Gründe: Normalzustand Unterbesetzung, Führungsmängel, schlechte Organisation

 

 

Gewichtszunahme während Corona Zeitpunkt der Befragung Mai 2020 (S.15)
14% der Befragten nahmen 1-2 kg zu
12% 2-5 kg, und das während des ersten Lockdowns!
Die durchschnittliche Gewichtszunahme auf das Jahr wird in "normalen" Zeiten mit 250g angegeben
Gründe unter anderem Bewegungsmangel
(RKI, Journal of Health Monitoring, Gesundheitliche Lage COVID-19) https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_04_2020_Gesundheitliche_Lage_COVID-19.pdfRSBG Flyer Büro

Positionspapier der Sächsischen IT-Verbände betont Notwendigkeit der zügigen Fortführung und Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben / Aktuelle Handlungsfelder sind Bildung, Wirtschaft und Verwaltung

 

  • Die Software- und Digitalwirtschaft ist für Sachsen eine Schlüsselbranche, weil sie eine enabling technology darstellt, also eine Querschnittstechnologie, und damit alle Sektoren der sächsischen Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen kann.
  • Die Software- und Digitalwirtschaft kann der Automobilindustrie, deren Zulieferer, und allen klein- und mittelständischen Unternehmen aller Branchen, von Maschinenbau und Logistik bis Tourismus und Medizinwirtschaft, Effizienzvorteile verschaffen. Die Unternehmen können durch Digitalisierung neue Dienste entwickeln, Kunden binden oder neue Marktzugänge erhalten.
  • Jetzt in der Pandemie wurde zum Beispiel die Bedeutung von Online Handel, Online Shops, digitaler Vertrieb oder digitale Kundenansprache sehr offensichtlich.
  • Die Software- und Digitalwirtschaft kann die wesentliche Kraft für das Wirtschaftswachstum sein und sie kann Jobmotor sein. Von 2007 bis 2018 ist die Zahl der Beschäftigten bereits von rund 11.000 auf rund 25.000 gestiegen.
  • Wir schätzen, dass mit einer konsequenten digitalen Transformation die Verdopplung der Arbeitsplätze in der Digitalbranche von aktuell mehr als 25.000 auf 50.000 bis 2030 möglich sein kann. Mit 50.000 Beschäftigten in der Digitalbranche wird Sachsen auch ein führender IT-Standort in Deutschland sein: Das Softwareland Sachsen.

 

Notwendig ist dafür

 

  • Fortführung bzw. Erweiterung des Programms eBusiness im Sinne der Nutzung von Digitalisierungsgutscheinen für insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen aller Branchen.
  • Sicherstellung einer landesweiten Beratung der Unternehmen durch die Kompetenzzentren Mittelstand 4.0 durch Schaffung entsprechender Anlaufstellen auch außerhalb von Chemnitz.
  • Weitere Unterstützung der Digital Hubs inklusive Verankerung in entsprechende europäische Initiativen (European Digital Innovation Hub).
  • Nutzung der im Freistaat aktiven Digitalverbände, so dass Wissen optimal gemanagt und verteilt werden kann.

 

Des Weiteren empfehlen wir die Fortführung der Maßnahmen die wir bereits im Positionspapier “Softwareland Sachsen” vorgeschlagen hatten. Dazu gehören:

 

  • Schließen der Lücken und weiße Flecken der Breitbandversorgung.
  • Schneller Ausbau einer 5-G-Infratruktur und intelligenter Mix aus Mobilfunk und WLAN-Versorgung:
  • Schnellere Digitalisierung der Berufsschulen und digitale Inhalte der beruflichen Bildung.
  • Engere Vernetzung der Unternehmen in Sachsen durch Maßnahmen wie der Cluster oder Future Sax, der Hubs und Kompetenzzentren.
  • Entwicklung und Umsetzung der KI-Strategie Sachsen.
  • Neue Technologien verändern die Prozesse im Unternehmen, Ohne Prozessveränderung werden die Daten, die vorhanden sind, nicht für Effizienz genutzt. Die bestehenden Unternehmen können die digitale Transformation nicht allein bewältigen, sondern brauchen vielfältige flexible Unterstützung.
  • Transparenz durch Datenanalyse: die öffentliche Förderung für die Unternehmen muss neben Geld für Hard- und Software, sondern für Beratung, zusätzliche Mitarbeiter, Qualifikation und Coaching. Kleine Unternehmen müssen zusätzliche Mitarbeiter nur für Digitalisierung einstellen können, die als Innovationsassistenten gefördert werden können.

 

Zusammenfassend: „Es gibt viel zu tun. Die Digitale Wirtschaft in Sachsen muss weiter ausgebaut werden, Breitbandversorgung muss selbstverständlich sein, KI muss ein Schwerpunkt werden. Digitale Wirtschaft braucht digitale Rahmenbedingungen“, Rainer Gläß, CEO GK Software, Vorstandsvorsitzender SWS Digital e.V..

3D Druck kann Lieferengpässe verhindern und macht Unternehmen resistenter gegen Krisen. Gerade produzierende Unternehmen sollten additive Fertigung auf der Agenda haben.

Neue Handelshemmnisse, Embargo gegen Russland, die Coronakrise oder der Brexit zeigen, wie anfällig globale Lieferketten sind. Fehlende Ersatzteile oder wichtige Zulieferkomponenten legen Produktionen still und lösen Unternehmensrisiken aus. Kann der 3D Druck die Lieferketten sichern und produzierende Unternehmen resilienter machen?

Der Einsatz von 3D Druck ist in allen Produktionsprozessen sinnvoll, die auf Zulieferung großer, schwerer und wichtiger Teile angewiesen sind, wenn Ersatzteile nicht mehr beschaffbar sind oder für das Testen von Bauteilen. Das Unternehmen gewinnt die Hoheit über den Prozess, wird unabhängiger und schneller und kann Lagerkosten reduzieren. Dabei geht weniger um die generelle Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland und das Ende der internationalen Arbeitsteilung, sondern um den klugen und gezielten Aufbau von additiven Fertigungskapazitäten zur Absicherung der Produktion. Additive Fertigung gehört auf die Agenda der Strategien von Industrieunternehmen.

Norbert Eder, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Südwestsachsen Digital e.V. nahm an dem Studienprojekt über den Erfolg von Innovationsnetzwerken teil. Realisiert wurde das im Rahmen einer Semesterarbeit, welche in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Controlling der TUM School of Management an der Technischen Universität München (TUM) und dem Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften stattfand. Die Studierenden Ann-Kathrin Metzler und Gregor Ortega Wagner verfassten diese.

Ziel der Seminararbeit ist die Erforschung der Erfolgsmessung und Erfolgsdefinition von Innovationsnetzwerken. Hierzu wurde eine explorative Fallstudie mit fünf Innovationsnetzwerken durchgeführt, unter anderem auch mit Südwestsachsen Digital e.V.

Als Erfolgsdefinition von Innovationsnetzwerken sind Faktoren erkennbar, wie zum Beispiel der Erfolg der Mitglieder, das Mitgliederwachstum und deren Zufriedenheit oder auch der Erfolg von Veranstaltungen. Dieser Erfolg lässt sich auf Erfolgsfaktoren zurückführen wie ein konstantes Netzwerkmanagement, aktive Mitglieder und Veranstaltungen. Zur Messung dieser Erfolgsfaktoren und des Erfolges können Kennzahlen verwendet werden. Anzumerken ist, dass die Verwendung von Kennzahlen mit dem Alter des Netzwerkes oder eventuellen Zertifizierungen, in der Regel steigt.

Daraus ergibt sich, dass Innovationsnetzwerke klare Erfolgsdefinitionen zur Erfolgsmessung benötigen, welche durch Kennzahlen objektiv messbargemacht werden. Zudem ist die Mitglieder-Beteiligung ein Erfolgsfaktor.

Die Autoren empfehlen, dass Innovationsnetzwerke sich klare Erfolgsdefinitionen setzen und für deren Messung Kennzahlen so früh wie möglich einsetzen. Diese bilden ein Konzept für eine objektive Erfolgsmessung.

Die vollständigen Ergebnisse der Seminararbeit sind in einem Executive Summary der Autoren (Ann-Kathrin Metzler und Gregor Ortega Wagner) zusammengefasst.

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